Für die Literatur

17.8.2021, 19:30 Uhr, Mellin-Passage

Die französische Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot verteidigt in ihren Büchern und Essays stets eine Literatur, die Verantwortung trägt und es ernst meint. Mit Matthias Weichelt, Chefredakteur von SINN & FORM, der Zeitschrift der Akademie der Künste Berlin, wird sie über Literatur sprechen und aus ihrem neuen Roman "Nevermore" (Wallstein Verlag) lesen. 
„Schreiben heißt, ein Erbe anzutreten, oder auch in einer Abfolge, einer Kette von Ereignissen, einer Reihe von Büchern seinen Platz zu finden. Schreiben heißt, in der biographischen und literarischen Zeit seinen Platz zu finden. Es heißt aber auch, das Wort zu ergreifen, das Schweigen zu brechen, Zeugnis abzulegen“. 

Eines ist Cécile Wajsbrot ein Gräuel: die vielen Bücher, „in denen unheilvolle Intelligenz mit tödlicher Langeweile gepaart ist, sodass einem das Buch, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, schon bald aus den Händen gleitet“. 

Cécile Wajsbrot wurde als Tochter polnischer Juden 1954 in Paris geboren. Ihr Großvater wurde in Auschwitz ermordet. Die Worte sind bei ihr vielleicht auch deshalb nie leicht und spielerisch, denn „schließlich ist ein Wort nicht nur ein Wort, sondern auch Teil der Sache, die es bezeichnet“. Mit Matthias Weichelt wird die Autorin über das sprechen, was Romane sein sollten, was Literatur kann und soll und wie man sich durch eine Gegenwart liest, in der das schnelle Buch, „Skelett ohne Rückgrat, ein Haufen loser Knochen, ein Haufen kurzer und langer Sätze, eine mit Sand gefüllte Attrappe“, die Zeit der Leserinnen und Leser raubt… 

Eine gemeinsame Veranstaltung mit SINN & FORM, der Zeitschrift der Akademie der Künste Berlin. 

Eintritt: 12 Euro, Karten im Vorverkauf bei FELIX JUD Hamburg, Neuer Wall. Bestellungen unter veranstaltungen@felix-jud.de