Wunderkammer

Bilder aus Mosaiksteinen, menschlichen Haaren oder Elfenbein, – den künstlerischen Möglichkeiten und Phantasien sind keine Grenzen gesetzt. Und in diese Aufzählung einreihen, lässt sich sicherlich auch das Material Sand. Doch wie lässt sich ein Bild in Sand auf Papier technisch umsetzen? Dies erfordert ein meisterhaftes Fingerspitzengefühl beim Streuen der Sandkörner auf eine Schicht hauchzarten Baumharzes, die der Haftung dient. Zarte Aquarellfarben werden für den Hintergrund des Himmels gewählt. Und so wirkt der Himmel luftig leicht im Kontrast zu der vordergründigen Landschaft mit ihren architektonischen Elementen aus schwerem Stein, für die hier der körnige Sand, in seinen natürlichen Farbnuancen von beige bis braun, verwendet wird. Geographisch lässt sich die dargestellte Landschaft, der im Süden gelegenen Insel „Isle of Wight“ mit ihren Süßwasserhöhlen, Burgen und Schlössern zuordnen. Der wohl englische Künstler dieser drei Wunderwerke, der namentlich nicht bekannt ist, malte mit dem Sand aus einer Bucht im Westen der Insel. Denn in den Arbeiten ist links unten vermerkt „drawn with Alum Bay Sand“. Und dieser Sand ist wahrhaftig Bestandteil des Gesteins der Felslandschaften und Bauwerke auf der „Isle of Wight“. Diese einzigartigen, filigranen Sandbilder im Postkartenformat, versetzen den Betrachter ins Staunen über eine, völlig in Vergessenheit geratene, bemerkenswerte gestalterische Technik.

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